Erschienen am: 19.07.2009
Zeitung: Mecklenburger Blitz
Redakteur: MB, SM
Spannender 6. Euro-Cup
E-Rollstuhl-Hockey Sportler im fairen Wettkampf
Güstrow – Der 6. Euro-Cup im E-Rollstuhlhockey ist erfolgreiche Geschichte. Mannschaften aus vier europäischen Ländern kämpften um Medaillen und Pokale. Zum ersten Mal mit dabei der EWSC Prag. Die anderen Mannschaften sind bereits seit mehreren Jahren mit von der Partie, einige bereits seit dem 1. Euro-Cup im Jahr 1999. Und das zeichnet wahrscheinlich diesen Wettkampf aus, das wurde von den Teilnehmern auch dieses Mal bestätigt: Es geht nicht nur um den fairen sportlichen Wettkampf sondern auch um die Gespräche am Rande und das gemeinsame Miteinander unter Gleichgesinnten, die sich zum Teil schon mehr als zehn Jahre kennen. Für den Außenstehenden ist es immer wieder beeindruckend, mit welchem Aufwand es für jeden einzelnen Spieler verbunden ist, zu einem solchen Wettkampf zu fahren. Rollstuhl, Lifter, zum Teil Beatmungsgeräte und diverse Hilfsmittel füllen die Transporter. Das Ein- und Ausladen grenzt an eine logistische Meisterleistung, jeden Tag mehrere Male.
Und trotzdem reicht die Kraft sich schnelle und vor allem ehrgeizige sportliche Wettkämpfe zu liefern. Oft geht es so rasant zu, dass wir Fußgänger gerade noch so beiseite springen können. Beide Mannschaften der Nording Bulls, blieben mit der dieses Mal besseren 2. Mannschaft beim Euro-Cup wieder unter den Erwartungen. Der Sprung ins Finale wurde beim Spiel gegen die Stick Flyers II aus Holland verspielt. Am Ende reichte es nur für Platz 4. Die 1. Mannschaft der Nording Bulls landete auf dem letzten Turnierplatz hinter den Black Knights aus Dreieich auf Platz 9. Sie gehören zu den Euro-Cup Insidern, sind seit dem 1. Euro-Cup dabei. Auf Platz 8 „fuhren“ die Iron Cats aus der Schweiz. Sie hatten mit über 1000 km den längsten Anfahrtsweg. Der Neuling EWSC Prag belegte einen beachtlichen 7. Platz hinter den Stick Flyers IV aus Holland und den Rocky Rolling Wheelers aus Berlin auf Platz 5. Im zweiten Finalspiel zwischen dem Favoriten Torpedo Ladenburg und den Orient Red Bulls aus Kopenhagen ging der bis dahin viermalige Gewinner des Euro-Cups aus Ladenburg hervor. Die Finalpartie zwischen Torpedo Ladenburg und den Stick Flyers II aus Holland bot dann E-Rollstuhl-Hockey vom Feinsten. Die auf technisch sehr hohem Niveau ausgestatteten Mannschaften zeigten, dass auch Behindertensport Leistungssport heißt. Bei Geschwindigkeiten deutlich über 10 km/h kam es zu Ballwechseln, die erhebliches Geschick, aber auch taktisches Vorgehen verlangten. Am Ende ging der Pokal wieder nach Ladenburg. Die Enttäuschung der Holländer und die wiederholte unbändige Freude der Ladenburger über den Pokal beweisen sicher nicht nur den Stolz auf den sportlichen Erfolg sondern auch, dass der Pokal zu einer begehrten Trophäe geworden ist. Nach den offiziellen Spielberichten darf natürlich auch der Kommentar zum „Spitzen-Spaß-Spiel“ zwischen den Nording Bulls und den Grey Bulls nicht fehlen. Letztere hatten diesmal zwar 65 weitere Biker zur Unterstützung mit in die Sport- und Kongresshalle gebracht, aber auch diesmal mussten die „harten Biker“, die ihre heißen Kisten mit einem Rollstuhl getauscht hatten, nach mehreren Bodenberührungen, mit einem 0:4 das Feld räumen. Natürlich unter dem lautstarken Kommentar der Gäste. Revanche, wie immer, in zwei Jahren. Viele Partner und Helfer haben auch in diesem Jahr dazu beigetragen, an der Spitze dabei wie immer Familie Möser, dass der Euro-Cup zu einem Erfolg wurde. Beeindruckend das Miteinander während des Wettkampfes, aber auch danach, wenn die Halle wieder in den „Urzustand“ zurück verwandelt wird. Jeder schaut, ob es noch etwas auf- oder wegzuräumen gibt, bevor es ans Feiern geht. Dank geht an dieser Stelle, stellvertretend für alle, an die Stadt Güstrow, die Verwaltungsfachhochschule Güstrow, den Kreissportbund, den Behindertensportverband MV, der Gerüstbaufirma Mank, den Concordia Funkklub, den ASB, den Schüler der Beruflichen Schule für Sozialpädagogik und allen Unterstützern und Freunden der Nording Bulls, die in immer größerer Anzahl den Weg zu den Wettkämpfen finden.
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