Erschienen am: 16.04.2008
Zeitung: Schweriner Volkszeitung
Redakteur: AM
Radbruch verhindert mögliche Sensation
Nording Bulls trotzen Tabellenführer Remis ab
Frankfurt a.M./Lohmen – Schon vor dem 3. Spieltag in der 1. Bundesliga im Elektro-Rollstuhl-Hockey in der Nähe von Frankfurt/Main war für die Nording Bulls des SV 90 Lohmen die Saison eigentlich schon abgehakt. Der Klassenerhalt war mit dem Erreichen der Meisterrunde bereits gesichert, und Meister konnten sie auch nicht werden, weil ihr Rückstand zu den beiden führenden Teams dafür schon zu groß war. Ohne spielerischen Druck nahm sich die Mannschaft deshalb als neues Ziel vor, gegen einen der drei Gegner in der Meisterrunde zu gewinnen. Dies war den Bulls gegen Ladenburg, München und Bochum schließlich noch nie gelungen.
Dabei erschien die Wahrscheinlichkeit auf Verwirklichung dieser Hoffnung im ersten Spiel, gegen die Hurricanes aus Bochum, noch am größten. Tatsächlich gelang den Lohmenern auch dreimal die Führung. Doch jedesmal glichen die Bochumer wieder aus, und kurz vor der Halbzeitpause ging Bochum sogar mit 4:3 in Führung. Die Bochumer kamen vor allen deshalb immer wieder heran, weil die Nording Bulls es ihnen mit ihrem Abwehrverhalten zu leicht machten. Die Spielmacherin und zugleich Toptorschütze der Hurricanes, Manuela Rahlfs, haben die Nording Bulls nie in den Griff bekommen. In der 2. Halbzeit änderte sich nichts mehr am Spielstand.
Torpedo Ladenburg, zweiter Gegner der Mecklenburger, stand unter dem Druck, jedes Spiel zu gewinnen, um nicht gegenüber den um einen Punkt besseren Münchenern an der Tabellenspitze weiter Boden zu verlieren. Und so spielten sie dann auch. Nach ihrer raschen 3:1-Führung nahmen die Ladenburger einen Gang raus und erwarteten die Nording Bulls aus einer tiefstehenden Abwehr heraus. Den Bulls, denen die Zeit davonlief, blieb nicht anderes übrig, als sich darauf einzulassen. Die somit frei werdenden Räume nutzte Ladenburg clever aus, um am Ende mit 7:2 zu gewinnen.
Aber im letzten Spiel ging es gegen den Rekordmeister, die Animals aus München, zu Sache. Mit veränderter Aufstellung begannen die Nording Bulls, ließen ihren Spielmacher Silvio Grubert nun nicht ganz vorne, sondern vor seinem Abwehrspieler operieren. Links und rechts weiter vorgezogen spielten die beiden Mitstürmer. Das hatte zwei Effekte: Die beiden Mitspieler konnten bei gewonnenem Ball gleich zur Angriffshandlung, und zugleich konnten sich die Bulls bei Ballverlusten so selbst schneller zur Abwehr formieren. Und so gelang für alle überraschend den Nording Bulls die Führung. Hüben wie drüben gab es reichlich hochkarätige Chancen, die größte ein Penalty für die Nording Bulls. Jedoch sprang der Ball vom Innenpfosten ins Feld zurück. Bis fünf Minuten vor Schluss hielten die Lohmener ihren knappen Vorsprung. Der Vorderradbruch eines Lohmener Rollstuhls leitete dann den unglücklichen Ausgleich ein. Es musste ausgewechselt werden, und ehe sich die Nording Bulls neu formatiert hatten, stand es 1:1.
Trotz dieses Unentschiedens fühlten sich die Lohmener – die ja ihr Tagesziel verfehlten – dennoch wie die Sieger. Denn die Verlierer des Tages waren eindeutig die Münchner, die durch diesen Punktverlust den Konkurrenten aus Ladenburg an die Tabellenspitze vorbeiziehen lassen mussten. Die beiden besten Teams der 1. Liga hatten sich 3:3 getrennt, wobei Ladenburg hier fünf Sekunden vor Schluss der Ausgleich geglückt war. An Spannung im Titelkampf zwischen diesen beiden ist also am 4. und letzten Spieltag (24. Mail in Köln) gesorgt. Die Nording Bulls können sich dort nur noch rein theoretisch auf Platz drei verbessern (sechs Punkte Rückstand bei drei Spielen). Aber vielleicht gelingt ihnen ja dort ein voller Erfolg über einen der drei Großen – und womöglich entscheiden sie so mit über die Titelvergabe.
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