Erschienen am: 21.06.2012
Zeitung: Ostsee-Zeitung
Redakteur: Norbert Fellechner
Mit dem Rolli seit zwei Jahrzehnten auf Torejagd
Nording Bulls feiern 20 Jahre Elektro-Rollstuhl-Hockey in Mecklenburg-Vorpommern. Alf Moeser (41) ist als Gründungsmitglied von Anfang an dabei.
Lalendorf – Wenn am 11. August die „Nording Bulls“ ihr 20-jähriges Bestehen feiern, kann sich Alf Moeser aus Laiendorf gleich mehrfach freuen. Als 1992 in Mecklenburg-Vorpommern die Mannschaft im Elektro-Rollstuhl-Hockey (E-Hockey) aufgebaut wurde, gehörte er mit zu den Gründungsmitgliedern und hat jetzt schon 100 Veranstaltungen mitgemacht.
Der 41-Jährige ist seit einem Unfall im Oktober 1990 von den Schultern an gelähmt. Dennoch wollte er wieder aktiv am Leben teilnehmen. So suchte er nach einer Betätigung. Diese fand er schließlich im Elektro-Rollstuhl-Hockey. „Ich bekam damals eine Einladung von einem Freizeit- und Sportverein für Behinderte aus Neubrandenburg, Diese nahm ich an. Dabei schaute ich mir ein Video an, das über E-Hockey informierte.“
Von da an war für ihn und andere Rolli-Fahrer klar: „Das wollen wir künftig auch machen“,
berichtet Moeser. „So knüpften wir wenig später Kontakt zu Mannschaften aus München und dem Ruhrgebiet und sahen uns in Neubrandenburg live ein Demospiel an.“ Danach ging es dann mit einer eigenen Truppe für Moeser und seine Mitspieler so richtig los. „Natürlich alles noch in Zeitlupe“, erinnert er sich. Die seinerzeit ins Leben gerufene Elektro-Rollstuhl-Hockey-Mannschaft hat inzwischen 16 Mitglieder aus verschiedenen Bundesländern wie Berlin, Sachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Das Team ist längst den Kinderschuhen entwachsen und spielt zurzeit aktiv in der dritten Bundesliga. Im Mai gab es in Berlin das letzte Spiel der aktuellen Saison, nun soll die Jubilä-umsfeier am 11. August vorbereitet werden. Dann wird die einzige E-Rollstuhl-Hockey Mannschaft des Landes in Güstrow mit Spendern, Freunden und Unterstützern zwei Jahrzehnte aktiven Sport feiern und auf einzelne Erfolge und die Leistungen von Alf Moeser zurückblicken.
Dafür gab es von den Sportfreunden aus Berlin Buch schon mal eine riesige Torte, über die er sich sehr gefreut hat. Sie ist für ihn jedoch nicht das Maß aller Dinge. Vielmehr geht es ihm beim E-Hockey darum, sich sportlich zu betätigen und in der Mannschaft aktiv zu sein. So trifft sich das Team heute einmal im Monat zu einem Wochenend-Training. Hier geht es inzwi¬schen nicht nur ausschließlich um sportliche Erfolge, sondern auch um ganz alltägliche Probleme von Menschen mit Behinderung. „Der Erfahrungsaustausch untereinander ist sehr wichtig“, sagt Alf Moeser. So ist in den zurückliegenden Jahren ein Zusammengehörigkeits¬gefühl entstanden, das die Spieler trotz Rollstuhls optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
E-Hockey: Elektro-Rollstuhl-Hockey wird auf einem mit Banden begrenzten Hallenspielfeld gespielt. Das Ziel einer Mannschaft ist es, einen gelochten Plastikball mit Hockeyschlägern in das gegnerische Tor zu befördern. Ein E-Hockey-Team besteht aus vier Feldspielern, einem Torwart und fünf Ersatzspielern. Das Spiel dauert zwei mal 15 Minuten.
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