Erschienen am: 25.09.1999
Zeitung: Unbekannt
Redakteur: MG
Trotz drittem Platz Sieg für die Nording Bulls
Behindertensportler spielten um den 1. Euro-Cup im Elektro-Rollstuhlhockey
Lohmen. Zum ersten Euro-Cup im Elektro- Rollstuhlhockey hatte der SV 90 Lohmen (Landkreis Güstrow) eingeladen. Mannschaften aus Dänemark, der Schweiz, Slowenien, der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland wetteiferten in der Güstrower Sport- und Kongresshalle um den Cup, der in dieser Sportart erstmalig nach einer europaweiten nd Ausschreibung erspielt wurde. Die "Nording Bulls", Sportler mit Behinderungen aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern - sie treften sich regelmäßig zum Training monatlich einmal an einem Wochenende als Sektion des SV 90 Lohmen in Lalendorf - waren die Organisatoren dieses internationalen Kräftemessens. Dass dieses Turnier der Schwerstbehinderten überhaupt stattfinden konnte, ist bereits ein Sieg für die "Nording Bulls", die diese Veranstaltung als Alternative für einen durch Querelen gescheiterten Weltcup organisierten. Im Verlauf des Turniers demonstrierten die Aktiven, was man alles möglich machen kann und muss, um einen Treffer im Tor des gegnerischen Teams unterzubringen. Da quietschten Gummiräder auf dem Parkett, wenn mit riskanten Rollstuhlwendungen der gelochte Hockeyball am Gegenspieler vorbeigeschlenzt wurde. Und wer die übersichtlichen und gekonnten Solis so manchen Spielers beobachtete, hatte seine wahre Freude an der Zuversicht, dem Engagement und dem persönlichen Mut dieser Schwerstbehinderten, die in der Mehrzahl wegen Querschnittslähmungen, Muskelkrankheiten, Conterganschäden, Glasknochen und ähnlicher Krankheiten, ohne einen Rollstuhl nicht mehr auskommen können. Die türkische Vertretung sicherte sich den 1. Euro-Cup-Gewinn. Zweiter wurden die "The Trouble Markers" aus Slowenien. Die Gastgeber aus Mecklenburg - Vorpommern konnten sich über den 3. Platz freuen. Im Anschluss an das Turnier fuhren die etwa 60 Aktiven und ihre Betreuer im Konvoi, von Polizeifahrzeugen eskortiert, nach Rostock-Warnemünde, wo sie zu einer Hafenrundfahrt eingeladen waren. Vor allem die Schwerstbehindertensportler aus der Schweiz (Zürich) und aus Slowenien waren begeistert von den Hafenanlagen und dass sie diese vom "Meer" aus besichtigen konnten. Die Preisverleihung mit anschließender Diskomusik in der Rehaklinik "Garder See", Lohmen, war krönender Abschluss dieses - nach einhelliger Meinung der Aktiven - "wiederholungs- würdigen" Turniers.
Meinungen von Couches nach dem Turnier:
Andreas Blattner von den Iron Cats (Zürich/Schweiz): "Wir nehmen seit 1993 an Turnieren teil, auch an internationalen. Das hier in Lohmen/Güstrow kann ich als "super" in allen Dingen bezeichnen." Sven Aage Pederson von Orient l und 2 (Dänemark): "Wir sind zum dritten Mal in Lohmen, schon das ist doch Beweis dafür, dass es uns hier immer wieder gut gefallen hat. Was ich als Empfehlungen zu geben habe, betrifft die Aufteilung der Spiele. Vor allem sollte vermieden werden, dass - wie diesmal - die beiden dänischen Mannschaften am letzten Tag auch noch gegeneinander spielen müssen." Ivo Jakovljevic von den "Trouble Makers" (Slowenien): Organisation Perfekt, Spiele großartig, Unterbringung super. Was wir empfehlen: bitte Sprachübersetzer organisieren - wir wussten oft nicht, was jetzt zu tun und wer wo wann dran ist. Brigitte Spies-Bechtel von Torpedo Ladenburg (Türkei): "Diese Spiele waren perfekt organisiert und eine ausgezeichnete Alternative zu dem "ins Wasser gefallenen" Weltcup. Gut finde ich die Idee, nicht nur Nationalmannschaften sondern Vereinsmannschaften gegeneinander spielen zu lassen. Das fördert die persönlichen, internationalen Kontakte und alles was das an psychologischem Wert für unsere Schwerstbehinderten hat."
Start |
Team |
Erfolge |
Media |
Förderverein |
Links |
Gästebuch |
Datenschutz |
Kontakt
© Nording Bulls 1992-2024 – Alle Rechte vorbehalten