Erschienen am: 10.12.2002
Zeitung: Nordkurier
Redakteur: ER
Milchhof-Chef löst bei Nording Bulls Versprechen ein
Rollstuhlfahrer besichtigen Milchviehanlage
Alt Sührkow. Schneidend bläst der eiskalte Ostwind über den Milchhof in Alt Sührkow. Den Männern in den Rollstühlen, die sich am Sonntagvormittag hier einfinden, scheint die Kälte nichts anzuhaben. Sie sind gut eingepackt. Die Stimmung ist aufgeräumt, als Geschäftsführer Herbert Ey die Gäste begrüßt. Mit der Betriebsführung löst er ein Versprechen an das Hockey-Team Nording Bulls ein.
Jan Elbracht aus Langhagen sieht der Besichtigung der Produktionsanlagen mit großem Interesse entgegen. „Mein Vater war auch Melker. Als Kinder hat er uns öfter mitgenommen in den Stall“, plaudert er munter drauf los. „Was mich besonders interessiert ist die moderne Technik. Was damals 70 Leute machten, schaffen hier jetzt ein Dutzend.“ Jan Elbracht ist gelernter EDV-Techniker und arbeitet im Büro der Arbeiterwohlfahrt. Der Computer im Kuhstall ist für ihn wie auch für seine Sportfreunde ein pnendes Neuland.
Was den Männern zuerst auffällt, als sie mit ihren Rollstühlen durch den Hauptgang des Kuhstalls rollen: Einige Tiere tragen Nummern auf ihrem Halsband, andere haben Namen. „Aber auch die werden ihre Kennzahl bekommen. Es handelt sich um Färsen, die wir kürzlich in Osnabrück erwarben. Die kommen von kleinen Höfen, da kriegt noch jede Kuh ihren Namen“, erläutert Herbert Ey. Die Nummer am Halsband ist elektronisch lesbar und die PIN jeder Kuh. Ob Milchleistung, Fütterung oder tierärztliche Behandlung – alles wird über die PIN erfasst und dokumentiert.
Tränke auf „Bestellung“
In Kälberstall ist das eindrucksvoll an einem Tränkungautomaten zu erleben. Als der Sensor das Kälbchen mit der Nummer 127 identifiziert, wird auf „Bestellung“ aus Milchpulver ein Getränk zubereitet. „Zwei Liter und bei der natürlichen Körpertemperatur von 37 Grad“, erläutert Herbert Ey.
Bereitwillig beantwortet er zahlreiche Fragen auch als man nach dem Rundgang bei einem kleinen Imbiss beisammen sitzt. Auf die Rollstuhlfahrer aufmerksam geworden war der ehrenamtliche Amtsvorsteher von Lalendorf, als der dortige Schulleiter die Nording Bulls aus der Amtsturnhalle verbannen wollte. Angeblich würde das Parkett unter den Rollstühlen Schaden nehmen. „Das Problem haben wir ausgeräumt“, merkt Herbert Ey nur kurz dazu an. Inzwischen haben die behinderten Sportler in der sanierten Sporthalle in Vogelsang ideale Trainingsbedingungen.
Als sie an diesem zweiten Advent die Heimreise antreten, sind sie nicht nur um viele Eindrücke reicher, auch ein kleines Nikolausgeschenk, einen warmen Wollschal, kann jeder noch mit nach Hause nehmen.
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